Du willst mehr über Catch and Release erfahren und wissen, ob es erlaubt ist, Fische zu fangen und sie anschließend wieder ins Wasser zu setzen? Dann bist du hier genau richtig! Das Angeln ist für unzählige Menschen ein leidenschaftliches aber eben für die Tiere auch tödliches Hobby. Bei Catch and Release wird der Fisch zumindest wieder freigelassen – allerdings wirft auch diese Angelmethode ethische Fragen auf.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt alles Wissenswerte über Catch and Release an die Hand geben – von der Definition, über das Verbot und die Tierquälerei, bis hin zum Strafmaß, das Angler:innen zu erwarten hätten. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
Defintion: Was versteht man beim Angeln unter Catch and Release?
Unter Catch and Release versteht man in der Angelfischerei grundsätzlich das Fangen und wieder Freilassen von Fischen. Der gefangene Fisch wird also zunächst aus dem Wasser geholt und beispielsweise gemessen, gewogen und fotografiert – und anschließend wieder hineingesetzt.
Während das Angeln ursprünglich ausschließlich den Zweck der Nahrungsversorgung verfolgte, ist es heutzutage für viele Menschen eine beliebte Freizeit- und Sportbeschäftigung, bei der der Spaß im Vordergrund steht.
Catch and Release wird deshalb auch als Spaß-Angeln bezeichnet und meint dahingehend, dass man mit dem Ziel angelt, sich beispielsweise mit dem gefangenen Fisch zu fotografieren und ihn anschließend wieder freizulassen. In so einem Fall dient das Angeln dann vor allem der Unterhaltung und Belustigung von Angler:innen.
Tipp: Kann man Tiere lieben aber sie dennoch essen? Im verlinkten Blogartikel habe ich mich genau mit dieser Frage auseinandergesetzt. Schau auch dort gern mal rein!
Verbot: Welches Gesetz verbietet das Fangen und wieder Freilassen von Fischen?
Das gezielte Fangen und wieder Freilassen von Fischen zur persönlichen Belustigung ist in Deutschland verboten.
Das Tierschutzgesetz schreibt im § 17 schreibt vor, dass niemand einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende Schmerzen oder Leiden zufügen darf – und dass diejenigen zu bestrafen sind, die ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund töten.
Die Absichten, das Tier zu essen oder Gewässerhege zu betreiben, wären nach derzeitiger Gesetzeslage „vernünftige“ Gründe – das Spaß-Angeln jedoch nicht. Catch and Release ist daher ein eindeutiger Verstoß gegen das Tierschutzgesetz – und ist nur erlaubt, wenn ein bestimmter Fisch unterhalb der Mindestgröße liegt oder während der Schonzeit gefangen wurde.
Wie handhaben das andere Länder? In Norwegen ist die Gesetzeslage zu Catch and Release ähnlich geregelt – in Ländern wie Frankreich oder den USA ist es jedoch beispielsweise erlaubt.
Gründe: Warum ist Catch and Release Tierquälerei und verboten?
Fische zu fangen und sie wieder freizulassen klingt zunächst recht tierfreundlich – zumindest tierfreundlicher, als sie aufzuschlitzen und zu töten. Allerdings dient das Catch and Release vor allem der persönlichen Bespaßung (z.B. der Freude über Fang, sowie dem Fotografieren und teilen der Bilder in den sozialen Medien) und ist daher absolut unnötig. Zudem können Angler:innen nicht garantieren, dass die Fische überleben.
Catch and Release ist nicht nur aufgrund der fehlenden Notwendigkeit, sondern auch aus den folgenden Gründen Tierquälerei und verboten:
- Schmerzempfinden: Die Studienlage ist eindeutig – Fische haben ein komplexes Nervensystem, sind also empfindungsfähige Lebewesen und können, wie wir Menschen, Schmerzen erleiden. Sie haben ein Recht auf Schutz und Unversehrtheit und da sie keine Stimme haben, müssen wir ihnen dieses Recht bewahren.
- Reine Folter: Fische werden aufgespießt und aus ihrem Lebensraum gerissen. Das verursacht großen Stress, der durch den Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft, den Drill und das Winden am Haken, sowie die Atemnot der Tiere noch weiter verschärft wird.
- Erneuter Fang möglich: Es kommt häufiger vor, dass Fische diese Torturen mehr als nur ein einziges Mal erleben. Erkennbar ist dies an den Narben am Körper der Tiere.
- Geringe Überlebenschance: Traumatisierte oder verletzte Fische werden leichter zur Beute von Fressfeinden. Zudem kann das Berühren der Fische zu späteren Infektionen oder auch zu Pilzbildung und damit zum schleichenden Tod führen. Studien belegen, dass etwa 40 Prozent der zurückgesetzten Fische infolge von Catch and Release sterben.
Strafe: Mit welchen Strafen müssen Angler:innen bei Catch and Release rechnen?
Nun weißt du, warum man Catch and Release in Deutschland als strafbare, kriminelle Handlung betrachtet. Wer dennoch im Geheimen Fische zum Spaß fängt und sie anschließend wieder ins Wasser zurücksetzt, begeht also eine Straftat.
Aber wie genau lautet die Strafe für widerrechtliches Catch and Release? Strafverfolgungen sind zwar schwierig, da sowohl das Zuschaustellen als auch das Zurücksetzen dokumentiert worden sein muss – doch wer dabei erwischt wird, muss laut Tierschutzgesetz mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen.
Catch and Release ist Tierquälerei und kein Hobby
Zu glauben, dass Fische weniger Wert sind als andere Tiere, ist Speziesismus. Sie sind fühlende Lebewesen wie du und ich – und dienen nicht unserer Unterhaltung. Catch and Release zielt aber eben auf die persönliche Unterhaltung ab und ist deshalb aus guten Gründen Tierquälerei und kein leidenschaftliches Hobby.
„Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.“
Albert Schweitzer
Abschließend möchte ich dir an dieser Stelle noch einige weiterführende Blogbeiträge mit auf den Weg geben, die dich ebenfalls interessieren dürften:
- Überfischung der Meere
- Haben Tiere Gefühle?
- Wie kann man die Überfischung stoppen?
- Was ist Veganismus?
Hast du Fragen, Tipps oder eigene Erfahrungen mit dem Angeln und wieder Freilassen von Fischen gemacht, die du teilen möchtest? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ tierfreundlich,
PS: Im nächsten Blgoartikel erfährst du jetzt meine persönlichen Gründe, vegan zu leben. Ich bin mir sicher, dass auch du viele von ihnen vertreten wirst.