Du willst dich über mögliche Social Media Gefahren informieren? Dann bist du hier genau richtig! Soziale Netzwerke haben so viele Vorteile! Sie helfen uns dabei, mit anderen Menschen in Kontakt und auf dem Laufenden zu bleiben, schnell Anschluss zu finden, Gruppen zu gründen und Projekte zu organisieren, die eigene Kreativität auszuleben, Menschen aufzuklären und zu begeistern. Doch Facebook, TikTok, Instagram & Co haben auch ihre Nachteile, die extrem gefährlich für unsere Psyche und nicht zuletzt unser Leben sein können.
Vielleicht bist du Mutter oder Vater und möchtest dein Kind schützen – oder du hast einfach nur das Gefühl, dass die Zeit in den Netzwerken dir nicht gut tut. So oder so möchte ich dir jetzt in diesem Artikel alle Risiken und Gefahren von sozialen Medien auflisten und erläutern. Auf geht’s!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Suchtgefahr
- Leidende Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne
- Soziale Isolation
- Mobbing mit großer Reichweite
- Ständiger Vergleich mit anderen
- Missbrauch personenbezogener Daten
- Nutzer:innen mit kriminellen Absichten
- Einmal im Netz, für immer im Netz
- Verbreitung von Desinformationen
- Eingebüßte Freiheiten
1. Suchtgefahr
Die sozialen Medien tragen dazu bei, dass du eigentlich immer verfügbar bist und dich in wenigen Sekunden bereits der nächste Reiz per Push-Nachricht erreichen könnte. Die Nutzung von Facebook, Instagram und anderen Netzwerken stößt den Nervenbotenstoff Dopamin aus, der eine Art Belohnungseffekt auslöst. In der Folge entwickeln wir das Bedürfnis, diese positive Gefühlserlebnisse häufiger zu bekommen.₁
So entsteht innerhalb kürzester Zeit eine Sucht danach – ähnlich, wie bei Glücksspiel, Drogen und Alkohol. Wir werden nur nicht süchtig nach der nächsten Chance, Heroin oder einem Gin, sondern nach neuen, unterhalten Inhalten und bestätigenden Likes.
2. Leidende Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne
So eine Social Media Sucht oder schlichtweg die regelmäßige Nutzung der Netzwerke führt dazu, dass man im Grunde nicht mehr richtig abschalten und zur Ruhe kommen kann. Uns wird schnell langweilig, denn das Bedürfnis nach dem nächsten Insta-Reel oder TikTok-Video „kickt“.
In jeder freien Minute greifen wir daher zum Smartphone. Die Sucht geht schlussendlich sogar soweit, dass manche Menschen nicht einmal mehr in der Lage sind, ein 10-minütiges Video oder einen Film anzusehen, ohne nebenbei am Handy zu spielen, um die neusten Social News aufzusaugen.
Unsere Konzentrationsfähigkeit leidet extrem unter dem Social Media Konsum, da unser Gehirn daran gewöhnt wird, die Aufmerksamkeit stetig von einer Sache zur nächsten schweift. In der Folge können wir Ablenkungen nicht mehr so gut widerstehen oder sehnen uns sogar danach. Schlussendlich werden wir durch diese Form des Multitaskings also nicht besser im Multitasking, sondern schlechter.₂
Tipp: Sei ehrlich zu dir selbst, wenn du dich hier wiedererkennst. Was du grundsätzlich gegen eine Smartphone-Sucht tun kannst, erfährst du im verlinkten Artikel!
3. Soziale Isolation
Soziale Netzwerke helfen uns natürlich dabei, mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben – ob im Video-Chat, per Fotos oder Textnachrichten. Doch abseits dieser direkten, virtuellen Interaktion, verstärken soziale Medien tatsächlich das Gefühl der Einsamkeit und Ausgeschlossenheit.
Wer jeden Tag zwei Stunden oder mehr Zeit bei Snapchat, Facebook, Instagram, YouTube, Twitter & Co verbringt, fühlt sich doppelt so häufig isoliert, als diejenigen, die nur eine halbe Stunde ihrer täglichen Zeit in den Netzwerken unterwegs sind. Das fanden Forscher:innen der University of Pittsburgh bei einer umfangreichen Studie heraus.
Warum das so ist? Vor allem, weil es sich anfühlt als hätte man viele Freunde und ständig sozialen Austausch. Doch eigentlich folgt man nur dem Leben anderer, während man sein eigenes völlig vergisst. Die vorprogrammierte Einsamkeit hat dann weitere Folgen für das eigene Leben – und kann beispielsweise die Schulleistungen von Kindern und Jugendlichen extrem beeinflussen.
4. Mobbing mit großer Reichweite
Nicht alle Menschen werden mit Glücksgefühlen belohnt, sobald sie sich in ihre Social-Media-Accounts einloggen. Zu den größten Social Media Gefahren zählt nämlich auch das Cybermobbing. Darunter fällt beispielsweise die Androhung körperlicher Gewalt, Belästigung, üble Nachrede, das Versenden einer Hassnachricht, Rufschädigung, die Veröffentlichung persönlicher Bilder oder auch Stalking, die fortwährende Verfolgung und Belästigung der Opfer.
Unter dem Deckmantel der Anonymität fühlen sich viele Menschen im Internet besonders sicher. Mobbing-Aktivitäten und ihre Verbreitung lassen sich jedoch nur schwer aufhalten. Dementsprechend intensiver wird der Druck für das Mobbingopfer selbst, sodass die soziale Isolation schlussendlich noch weiter verstärkt wird.
Um Mobbing zu erschweren, ist es ratsam, die Privatsphäre-Einstellungen im jeweiligen Social Media Account zu nutzen. Richte sie so ein, dass möglichst wenige Informationen öffentlich sichtbar sind. Zudem solltest du Abstand davon nehmen, Termine oder Aufenthaltsorte zu teilen, damit potentielle Täter keine Chance haben, neben dem virtuellen auch ins reale Leben von dir – als potentielles Opfer – einzugreifen.
Hinweis: Wer schon etwas länger im World Wide Web unterwegs ist, weiß, dass viele Menschen auch hasserfüllte Nachrichten versenden, die unter Umständen tiefe Spuren bei den Empfänger:innen hinterlassen können. Doch niemand muss das tatenlos hinnehmen! Was jeder von uns gegen Hass im Netz tun kann, erfährst du in einem separaten Artikel im Blog.
5. Ständiger Vergleich mit anderen
Ein schickes Selfie vor der Sagrada Família in Barcelona oder ein Bild des trainierten Sixpacks – die meisten Posts in sozialen Netzwerken wie Instagram stellen eine perfekte Welt dar. Diese perfekte Welt gibt es zwar nicht, jedoch vergessen das die meisten Kinder und auch Erwachsenen schnell. Vor allem, wenn sie ihr Leben und Aussehen ständig (automatisch) mit den inszenierten Selbstdarstellungen anderer Menschen vergleichen.
Schlussendlich kann die hier beschriebene Social Media Gefahr darin resultieren, dass man neidisch, unsicher oder unzufrieden wird und mit Minderwertigkeitskomplexen oder sogar einer Depression zu kämpfen hat, obwohl man, so wie man ist, völlig in Ordnung ist.
6. Missbrauch personenbezogener Daten
Ob in Facebook-Gruppen, Instagram-Posts, WhatsApp-Nachrichten oder durch einen einfachen Like – mit jeder Aktivität wächst dein digitaler Fußabdruck und die Datensammlung der Betreiber des jeweiligen sozialen Netzwerks über dich. Sie wissen was wo du wohnst, wie alt du bist, wen du gern hast, wer dein Vorbild ist, welche Musik du wahnsinnig gerne hörst und wo du dich gerade aufhältst.
Die Daten werden zum Einen oft zu Werbezwecken an Dritte weiterverkauft. Zum Anderen können sensible Informationen auch durch Nicht-Einhaltung der Datenschutzbestimmungen oder auch durch das ein oder andere Datenleck in die Hände anderer Menschen geraten. Auch hier wieder mein dringlicher Rat: nutze die Privatsphäre-Einstellungen, um solche Social Media Gefahren möglichst einzugrenzen.
7. Nutzer:innen mit kriminellen Absichten
Deine Konten in sozialen Netzwerken sind hervorragende Angriffsziele für Hacker:innen. Letztere finden dort sowohl deine E-Mail-Adresse, als auch unzählige Daten und Informationen, die du möglicherweise als Passwort verwendest. Sobald sie deinen Account geknackt haben, können sie unter deinem Namen ungehindert Viren und Schadsoftware verbreiten und auch deine Freunde auf den Netzwerken attackieren.
Immer häufiger kommt es sogar zu einem weitaus schwerwiegenderen Identitätssiebstahl. Zum Beispiel, wenn die Täter:innen auf deinen Namen kostenpflichtige Abos abschließen oder Waren bestellen.
Nicht zu vergessen ist außerdem die Gefahr, dass potentielle Einbrecher:innen nur darauf warten, deinen aktuellen Standort zu erfahren, um dann zuzuschlagen, wenn du nicht zu Hause bist.
Tipp: Wie du Identitätsdiebstahl verhindern kannst, erfährst du im verlinkten Blogbeitrag.
8. Einmal im Netz, für immer im Netz
Man kann die meisten Uploads zwar wieder löschen, doch meistens sind sie bis zu diesem Zeitpunkt schon bei Hunderten, Tausenden oder sogar bei Millionen Menschen gelandet. Man verliert schlussendlich die Kontrolle darüber, was mit den Bildern, beispielsweise vom letzten Vollrausch, passiert.
Doch diese Social Media Gefahr betrifft nicht nur vor kurzem gepostete und direkt wieder entfernte Inhalte. Da du viele Daten von dir ewig im Netz hochgeladen lässt, kann dich deine „virtuelle Vergangenheit“ auch noch Jahre oder Jahrzehnte später wieder einholen. Zum Beispiel, wenn dein neuer Arbeitergeber oder deine neue Arbeitgeberin von etwaigen, geposteten Peinlichkeiten aus deiner Jugend erfährt.
9. Verbreitung von Desinformationen
Soziale Medien sind der ideale Nährboden zur Verbreitung von Verschwörungstheorien, weil „Fake-News“ innerhalb kürzester Zeit Millionen von Menschen erreichen können. Und bevor sie eindeutig widerlegt wurden, sind die Lügen bereits in zahlreichen Köpfen fest verankert.
„Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“
Mark Twain
Wer Desinformationen verbreiten will, kann mithilfe der Personendaten aus den Netzwerken (z.B. Wohnort, Interessen oder politische Einstellung) mit gezielten Kampagnen sogar genau die Menschen ansprechen, die potentiell besonders empfänglich für die Lügen sind.
Der oben zitierte, amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat von 1835 bis 1910 gelebt. Wenn er wüsste, wie oft eine Lüge heutzutage (dank sozialer Medien) um die Welt laufen kann, bis sich die Wahrheit die Schuhe anzieht, würde er sich wohl im Grabe umdrehen.
10. Eingebüßte Freiheiten
Viele Menschen nehmen in den sozialen Medien eher eine beobachtende Rolle ein. Sie konsumieren Inhalte und teilen ihre privaten Informationen nur im kleinen Kreis. Doch mit jeder Information macht man sich transparenter. Zudem droht die Social Media Sucht, wie oben beschreiben, die Kontrolle über das eigene Verhalten zu übernehmen. Die ständige Erreichbarkeit sorgt für zusätzliche Belastung.
Andere Menschen hingegen, erstellen die entsprechenden, unterhaltsamen Inhalte. Als sogenannter Content Creator musst du regelmäßig liefern – ansonsten verlierst du an Relevanz und damit an Reichweite im jeweiligen Netzwerk. Dementsprechend besteht auch auf die Publisher:innen ein ständiger Druck, der Stress verursacht. Das sind definitiv Social Media Gefahren für die eigene Gesundheit.
Tipp: Schalte die sozialen Medien mal für ein paar Wochen ab! Ich garantiere dir, dass dir dieser Digital Detox neue Freiheiten verschafft und dazu führt, dass dein Hirn mal wieder so richtig abschalten kann!
Unzählige Social Media Gefahren lauern in den Netzwerken!
Die sozialen Netzwerke sind Fluch und Segen zu gleich. Wir können uns vernetzen, organisieren und in Verbindung bleiben – doch wir können auch an übermäßigem Social Media Konsum zu Grunde gehen und unsere seelische Gesundheit massiv gefährden. Deshalb ist es so ungeheuer wichtig, die Inhalte mit dem Wissen zu konsumieren, dass sie süchtig und einsam machen, dich fehlleiten und verletzen und dir den Job oder sogar das Leben kosten können.
Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Artikel für die Risiken und Nachteile von sozialen Netzwerken sensibilisieren konnte. Hast du Fragen, Tipps oder eigene Erfahrungen mit den Social Media Gefahren gemacht, die du teilen möchtest? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ achtsam,
PS.: Die Inhalte auf Facebook, Instagram und Co können Menschen verunsichern. Wie du hingegen dein Selbstbewusstsein stärken kannst, erfährst du jetzt im nächsten Beitrag.
Quellenangaben:
₁ B. Clanner-Engelshofen: Dopamin (Stand: 30.06.2021), abrufbar unter https://www.netdoktor.de/medikamente/dopamin. [21.10.2022].
₂ Deutscher Hochschulverband: Die Konzentration leidet (Stand: 14.06.2019), abrufbar unter https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/die-konzentration-leidet-1858. [21.10.2022].