Du willst dein Unternehmen umweltfreundlicher machen? Dann bist du hier genau richtig! Wirtschaftliche Betriebe verbrauchen natürliche Ressourcen. Sie stoßen CO2 aus, produzieren Abfälle und Abwasser, benötigen Papier, Wasser und Strom. Das Optimierungspotential für mehr Nachhaltigkeit ist dementsprechend riesig und sollte genutzt werden.
Es spielt dabei auch keine Rolle, ob du Geschäftsführer:in oder Mitarbeiter:in bist. Jeder kann für nachhaltigeres Handeln im eigenen Betrieb sorgen und dadurch nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch noch Kosten einsparen, das Markenimage fördern und neue Mitarbeiter:innen und Kund:innen gewinnen.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die besten Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen an die Hand geben, die du nach und nach umsetzen kannst. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
- Zu einer ethischen Bank wechseln
- Auf einen grünen Energieanbieter umsteigen
- Stromverbrauch gezielt reduzieren
- Recyceltes Papier bevorzugen
- Digitale Visitenkarten nutzen
- Anreize für Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schaffen
- Pakete klimaneutral versenden
- Mit regionalen Partnern zusammenarbeiten
- Nachhaltige Betriebsausflüge organisieren
- Auf biologische Materialien setzen
- Möbel gebraucht kaufen und upcyceln
- Müll trennen und möglichst vermeiden
1. Eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
Um konkrete Ziele und Maßnahmen für nachhaltiges Handeln festzulegen, solltest du zunächst unbedingt eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln. Sie dient als Leitfaden, um systematisch und langfristig positive Veränderungen zu erzielen. Außerdem motiviert sie Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen, fördert die Unternehmensreputation und erzeugt so einen langfristigen Wettbewerbsvorteil.
Ob Kreislaufwirtschaft, Regionalität, Diversität oder die grundsätzliche Orientierung an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) – das ist gar nicht so kompliziert, wie es vielleicht klingen mag. Schau einfach hier mal nach passender Software und Literatur zur Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie und setze sie so um, dass sich dein ganzes Team daran partizipieren und passende Maßnahmen ableiten kann.
2. Zu einer ethischen Bank wechseln
Dein Unternehmen möchte Umsätze erwirtschaften und Gewinne erzielen. Doch das Geld, das der Betrieb auf seinem Konto hat, steht natürlich der jeweiligen Bank für eigene Investitionen zur Verfügung. Ein Wechsel zu einer ethischen Bank stellt sicher, dass auf sämtliche Investitionen in Unternehmen und Vorhaben verzichtet wird, die beispielsweise mit Gentechnik, Regenwaldabholzung, Waffen, Kinderarbeit oder Tierversuchen in Zusammenhang stehen.
Mit ihren täglichen Geschäften fördern sie stattdessen beispielsweise die Energieeffizienz ihrer Kund:innen und generell ökologische und sozial faire Projekte, mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft.
3. Auf einen grünen Energieanbieter umsteigen
Ob Drucker, Kaffeemaschinen, elektrische Dienstwagen oder der Fahrstuhl – ein Unternehmen braucht Strom! Die Auswahl an Energieanbietern in Deutschland ist riesig, doch viele von ihnen bieten mittlerweile Ökostrom an. Ein Wechsel lohnt sich – für dich und die Natur.
Du musst dabei auch keine Sorge mehr vor vergleichsweise höheren Kosten haben: In den meisten Fällen haben sich die Preise für Strom aus regenerativer Energien, wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft, inzwischen an die von Öl, Kohl- und Atomstrom angepasst.
Doch wie bei so vielen Dingen im Leben gilt: Sieh genau hin! Denn nicht jedes Zertifikat steht automatisch einhundertprozentig für umweltfreundliche Energie. Überprüfe die Labels genau, um nicht auf klassisches Greenwashing hereinzufallen.
4. Stromverbrauch gezielt reduzieren
Wo wir gerade dabei sind: So nachhaltig der Bezug von Ökostrom sein mag, so viel besser ist es, Energie einzusparen! Trenne beispielsweise am Abend und vor Wochenenden die Computer, Kopier- und Faxgeräte in deinem Betrieb komplett vom Netz. Oder lasse bei PC's nicht permanent den Bildschirmschoner laufen, sondern schalte das Gerät aus.
Indirekt kannst du auch dein Unternehmen umweltfreundlicher machen, indem für Recherchearbeiten die nachhaltige Suchmaschine Ecosia bevorzugt wird. Das deutsche Start-up betreibt seine Server komplett aus Sonnen- und Windenergie oder Biomasse. Und das ist noch nicht alles! Nach Angaben des Unternehmens wird mit jeder 45. Suchanfrage ein neuer Baum gepflanzt und auch so zur Kompensation von CO2 in unserer Atmosphäre beigetragen.
Tipp: Auch der Wasserverbrauch lässt sich reduzieren – und zwar mit wirklich einfachen Mitteln. Nutze dafür einfach die Tipps aus dem verlinkten Beitrag.
5. Recyceltes Papier bevorzugen
Wo wir gerade von Bäumen sprechen: Die Digitalisierung macht es uns ziemlich einfach, auf die meisten Ausdrucke von Schriftstücken und Dokumenten zu verzichten und die natürliche Ressource Holz zu schonen.
Selbst für deine Buchhaltung darfst du nach rechtlichen Vorschriften auf eine digitale Archivierung setzen. Ein möglichst papierloses Büro zu führen, ist heutzutage wahrlich kein Hexenwerk mehr und eine großartige Möglichkeit, um jedes Unternehmen umweltfreundlicher machen zu können.
In deinem Betrieb lässt sich der Verbrauch von Papier nicht komplett vermeiden? Dann setze beispielsweise auf recyceltes Papier. Du erkennst es vor allem am Umweltzeichen „Blauen Engel“. Am Drucker und Kopierer kannst du auch Papier einsparen, indem du die Geräteeinstellung für beidseitiges Bedrucken aktivierst.
6. Digitale Visitenkarten nutzen
Nicht einmal Visitenkarten musst du deinen Kunden heutzutage mehr in Papierform überreichen. Stattdessen kannst du mittlerweile ganz einfach mit NFC Visitenkarten deine Kontaktdaten in das ebenfalls elektronische Adressbuch deines Gegenübers übertragen.
Sobald eure Smartphones oder Tablets miteinander verbunden sind, erhaltet ihr eure jeweiligen VCards. Und noch etwas Gutes bietet dir die virtuelle Visitenkarte: Du musst dir nicht mehr stundenlang Gedanken über das Layout machen!
7. Anreize für Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schaffen
Am umweltfreundlichsten gelangst du zu Fuß zur Arbeit. Doch vermutlich wohnen nicht alle Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen so nah am Arbeitsplatz.
Stellst du ihnen beispielsweise Fahrräder auf Firmenkosten zur Verfügung, kannst du als Geschäftsführer*in oder Führungskraft gleich doppelt davon profitieren. Dein Betrieb schont die Umwelt – und dein Team baut Abwehrkräfte auf, bleibt fit, konzentriert und produktiv. Ein reduzierter Krankenstand erspart ungewünschte Kosten. Die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, lohnt sich wirklich immer und für alle!
Grundsätzlich ist es übrigens auch ratsam, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus, Tram, U- und S-Bahn gezielt zu unterstützen. Zum Beispiel durch die Bereitstellung eines kostenfreien Monatstickets. Auch für Fernreisen sollte der Anreiz geschaffen werden, den Zug dem Auto oder Flugzeug vorzuziehen.
Lässt sich die Fahrt im Kraftfahrzeug nicht vermeiden, dann kannst du immer noch die Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützen oder den jeweiligen CO2-Ausstoß bei einem Klimaschutzunternehmen kompensieren.
8. Pakete klimaneutral versenden
Dein Unternehmen muss häufig Pakete versenden oder Lieferungen in Auftrag geben? Dann setzt in Zukunft auf klimaneutrale Versanddienste!
Für Transportwege von wenigen Kilometern kannst du sogar die Leistung von Fahrradkurier:innen in Anspruch nehmen. Doch auch für überregionale Sendungen stehen dir mittlerweile viele grüne Anbieter:innen zur Verfügung – wie beispielsweise DHL go green.
9. Mit regionalen Partnern zusammenarbeiten
Was sich in der Nähe deines Betriebes befindet, muss nicht energieintensiv über lange Strecken transportiert werden. Arbeite dementsprechend mit Lieferant:innen aus deiner Nähe zusammen. Zudem unterstützt du mit dem Kauf von Produkten bei lokalen Anbietern:innen die Wirtschaft vor Ort.
10. Nachhaltige Betriebsausflüge organisieren
Du willst dein Unternehmen umweltfreundlicher machen? Dann verbringt gemeinsam Zeit außerhalb des Büros, stärkt euren Zusammenhalt und verbessert die interne Kommunikation. Die Förderung sozialer Kompetenzen, die Mitarbeiterbindung und der Umweltschutz lassen sich so wunderbar in Einklang bringen!
Ein nachhaltiger Betriebsausflug könnte zum Beispiel ein Waldspaziergang sein, bei dem ihr Müll aufsammelt. Auch das Aushelfen im Tierheim oder die Teilnahme an einem veganen Kochkurs haben einen positiven Impact!
Tipp: Oder wie wäre es, wenn ihr gemeinsam einen Esstisch aus alten Eichenbohlen für eure Büroküche baut? Ich halte das für ein wunderbares, zusammenschweißendes DIY-Projekt.
11. Auf biologische Materialien setzen
Putzmittel für das Bad, Spülmittel für die Küche: Achte auch an deinem Arbeitsplatz auf recycelte bzw. recycelbare Verpackungsmaterialien und biologisch abbaubare Inhaltsstoffe.
Tragt Ihr Berufsbekleidung? Dann fördere die Anschaffung von Kleidung aus nachhaltigen Stoffen, wie beispielsweise Bio-Baumwolle. Damit setzt du auf hautfreundliche Textilien, die wasser- und energiesparend hergestellt und verarbeitet werden. Auch Second-Hand-Kleidung ist unter Umständen eine sinnvolle Alternative, wenn keine maßgeschneiderten Hemden oder Hosen benötigt werden.
12. Möbel gebraucht kaufen und upcyceln
Ebenfalls gebraucht kaufen kannst du Büromöbel. So sparst du neben den Materialien auch die Produktionsenergie. Gleichzeitig schaffst du so eine einzigartige Atmosphäre – weg vom langweiligen, eintönigen Büro-Charakter.
Und sollten ein paar Gegenstände aussortiert werden, fahrt nicht direkt zum Sperrmüll. Vieles lässt sich noch umfunktionieren oder upcyceln. Oft freuen sich auch Wohlfahrtsverbände über alte Stühle, Tische oder Küchenutensilien. Ebenso willkommen sind technische Produkte in Jugendclubs oder anderen sozialen Einrichtungen, bei denen defekte Geräte ein neues Leben erhalten.
Und mit etwas Geschick bekommen Tüftler:innen das Küchenradio der (vielleicht ja veganen) Kantine oder euer altes Diktiergerät sogar wieder zum Laufen.
13. Müll trennen und möglichst vermeiden
Ideal ist es natürlich, Plastikmüll direkt zu vermeiden. Der CoffeeToGo lässt sich auch im Mehrwegbecher genießen. Doch vollkommen vermeiden lässt sich der Müll in der Regel nicht. Wer ein Unternehmen nachhaltig gestalten möchte, sollte daher auch die korrekte Mülltrennung beherzigen.
Obwohl in Deutschland schon seit Jahrzehnten Kunststoffe, Glas, Zeitungen und Co. separat entsorgt werden, landet leider nicht immer alles im richtigen Container. Mit der Beschriftung eurer Abfalleimer kannst du hier für Ordnung und dafür sorgen, dass möglichst viele natürliche Ressourcen wiederverwendet werden können.
Unternehmen umweltfreundlicher machen – Kein Problem!
Du siehst: Ein umweltgerechter Arbeitsalltag lässt sich relativ einfach verwirklichen. Hier und heute hast du bereits viele, nützliche Tipps kennengelernt. Vom Wechsel zu einer ethischen Bank oder einem Ökostromanbieter, über die geförderte Nutzung der Öffi's, bis hin zu umweltverträglichen Betriebsausflügen.
Doch es gibt noch so viele weitere Dinge, mit denen du dein Unternehmen umweltfreundlicher machen kannst – sei es der Aufbau eines Insektenhotels auf dem Firmengelände oder das frühzeitige Stoßlüften statt der ständig laufenden Klimaanlage.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Marie von Ebner-Eschenbach
Hast du Fragen oder fallen dir noch weitere Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen ein? Dann freue ich mich auf deine Ideen, Ratschläge und Erfahrungen in der Kommentarspalte. Danke für deinen Einsatz!
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Auch für möglichst nachhaltige Meetings im Unternehmen habe ich dir einen separaten Artikel verfasst. Schau auch dort gerne mal rein!