Du willst mehr über die Effizienz von Fleisch, Milch, Eiern oder Käse wissen? Dann bist du hier genau richtig. Nicht nur das Mitgefühl gegenüber unschuldigen Kühen, Schweinen oder Hühnern, motiviert Menschen dazu, sich pflanzlich zu ernähren. Auch ökologisch-ethische Motive spielen eine große Rolle. Dazu zählt vor allem die extreme Ineffizienz der Erzeugung tierischer Lebensmittel. Denn auch wenn das System der Industrie aus Sicht der Verantwortlichen auf Effizienz getrimmt ist, so ist der Nutzen für die Welt(-gesellschaft) doch das genaue Gegenteil – und das unabhängig davon, ob wir über Tiere aus der Massentierhaltung oder von einer idyllischen Bio-Farm sprechen.
In diesem Artikel möchte ich dir kurz und knapp die wichtigsten Fakten rund um die Effizienz von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln erläutern – und zeigen, warum die Ausbeutungen von Tieren zur Bereicherung unserer Geschmacksknospen ein Auslaufmodell ist. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht zum Beitrag:
Warum wir über die Effizienz von Fleisch, Eiern, Milch und Käse sprechen müssen
Wenn etwas effizient ist, dann hat es am Einsatz gemessen eine hohe Wirksamkeit. Effizienz bedeutet vereinfacht gesagt, mit verhältnismäßig geringem Aufwand viel zu erreichen. In diesem Fall ist die Produktion von Lebensmitteln der Aufwand. Doch wofür betreibt man überhaupt diesen Aufwand? Das zu erreichende Ziel ist vor allem, alle Menschen auf der Welt möglichst dauerhaft und gesund zu ernähren – und sozial-gesellschaftliche Probleme wie den Welthunger zu stoppen.
Die Herstellung von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern und Milcherzeugnissen entfernt uns leider von diesen Zielen, weil dafür ein hoher Aufwand (Futtermittelanbau, Weideflächen, Transporte, Wasserverbrauch, CO2- und Methan-Ausstoß etc.) notwendig ist. Bis zum Jahr 2050 soll die sowieso schon sehr hohe, weltweite Nachfrage nach Fleisch sogar noch um besorgniserregende 73 Prozent steigen.₁
Die Möglichkeit natürliche Ressourcen zu schonen und die angebauten Pflanzen direkt und eben ohne den „Umweg Tier“ zu verzehren, ist der Grund dafür, dass wir unbedingt über die Effizienz von tierischen Lebensmittel sprechen müssen.
In Anspruch genommene landwirtschaftliche Nutzfläche für tierische und pflanzliche Lebensmittel
Die Datenlage ist eindeutig: die „Nutztierhaltung“ für Fleisch und Milch belegt laut UN Food and Agriculture Organization (FAO) bereits heute mit 77 Prozent mehr als drei Viertel der weltweiten Landwirtschaftlichen Nutzfläche. Nur auf 23 Prozent dieser Fläche werden Pflanzen für unseren direkten Verzehr angebaut.₂
Allein dieser massive Flächenaufwand für tierische Lebensmittel ist einer der Gründe, warum die Effizienz von Fleisch, Milch oder Eiern im Hinblick auf den Nutzen für uns Menschen und das gesamte Leben auf der Erde wirklich unterirdisch ist. Dabei ist er nur einer von mehreren, effizienzbestimmenden Faktoren.
Gut zu wissen: Um unsere Fleischeslust zu stillen, beanspruchen wir Deutschen beispielsweise 11,7 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche im Ausland.₃
Anteile von Tierprodukten und veganen Lebensmitteln an weltweiter Kalorienbereitstellung
Die Ineffizienz wird noch greifbarer, wenn wir einen weiteren Aspekt hinzunehmen: nämlich den Anteil an den weltweit bereitgestellten Kalorien, die durch den eben beschriebenen Flächenaufwand erzeugt werden.
Obwohl das „Tier als Lebensmittelproduzent“ schon 77 Prozent der weltweiten Landfläche belegt, liefert es jedoch nur 18 Prozent der Kalorien, die die wachsende Weltbevölkerung aufnimmt. Die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel ist da wesentlich effizienter – auf 23 Prozent der verfügbaren Landfläche wachsen 82 Prozent der Kalorien, die die Menschheit verzehrt.
Die Anteile von Fleisch und Pflanzen an der weltweiten Proteinbereitstellung
Viele Menschen gehen davon aus, dass sie ohne Fleisch nicht ausreichend Proteine erhalten würden – doch das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Nur 37 Prozent der weltweiten Proteinaufnahme unserer Ernährung stammen aus tierischen Erzeugnissen wie Fleisch und Milch – und nehmen dafür 77 Prozent der Landfläche in Anspruch. Ganze 63 Prozent der Eiweiße sind auf den direkten Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln (z.B. Brokkoli, Kichererbsen, Bohnen, Haferflocken) zurückzuführen, für die nur 23 Prozent der globalen Landfläche bewirtschaftet werden müssen.
Tipp: In einem ausführlichen Artikel kannst du dich jetzt auch über weitere, vegane Proteinquellen informieren.
Ineffiziente Tierhaltung – Von der pflanzlichen Ernährung können alle profitieren
Abgesehen von der Moralfrage ihrer Ausbeutung, sind Tiere ganz einfach ineffiziente Nährstofflieferanten. Mit viel Landfläche, viel Tierleid und hohem Energie- und Wasserverbrauch erzeugen wir einen geringen Teil unserer Nahrung. Das ist absurd ineffizient. Mit deutlich weniger Landflächen-, Wasser- und Energieverbrauch – und natürlich auch weniger Tierleid – ließen sich über die pflanzenbasierte Ernährungsweise entscheidend mehr Lebensmittel für uns Menschen erzeugen.
Das ist wesentlich effizienter und rettet uns Menschen im Hinblick auf die Prognosen des zunehmenden Fleischkonsums schlussendlich auch vor uns selbst. Gleichzeitig trägt die vegane Ernährung auch dazu bei, dass mehr Landfläche für die Natur und die Tiere frei wird. So kann beispielsweise das Artensterben gestoppt werden.
Das System der Nutztierhaltung ist ein krankes Auslaufmodell – und wird schon heute nur noch durch staatliche Subventionen künstlich beatmet. Jeder intelligente Ökonom dieser Welt würde die Finger davon lassen.
Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel rund um die Effizienz von Fleisch, Eiern oder Milch? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ effizient,
PS.: In einem separaten Beitrag erläutere ich dir noch einmal alle meine persönlichen Motive für die vegane Lebenweise.
Quellenangaben:
₁ UN Food and Agriculture Organisation (FAO); OurWorldinData.org: Global meat consumption, World, 1961 to 2050. Abrufbar unter https://ourworldindata.org/grapher/global-meat-projections-to-2050. [11.04.2022].
₂ UN Food and Agriculture Organisation (FAO); OurWorldinData.org: Global land use for food production, abrufbar unter https://ourworldindata.org/agricultural-land-by-global-diets. [11.04.2022].
₃ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): Fleischkonsum der Deutschen schadet Klima und Umwelt im Ausland (Stand: 09.02.2021), abrufbar unter https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/fleischkonsum-der-deutschen-schadet-klima-und-umwelt-im-ausland. [11.04.2022].