Du suchst nachhaltige Fußböden? Dann bist du hier genau richtig! Vermutlich willst du demnächst einen Bodenbelag in deiner Wohnung ändern. Vielleicht baust du aber auch ein Haus und willst einfach von Anfang an alles richtig machen. So oder so ist es großartig, dass du die Einstellung verfolgst, so umweltfreundlich wie möglich zu wohnen.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt die wohngesündesten, nachhaltigsten Bodenbeläge vorstellen und zeigen, worauf du es bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Fußböden ganz genau ankommt. Auf geht's!
Hier ist vorab eine kleine Übersicht über den Beitrag:
8 gesunde und nachhaltige Fußböden
Wir sind uns sicher einig: der nachhaltigste Fußboden ist sicherlich der, den man nicht kauft. Im Sinne des Zero Waste Lebensstils solltest du das Vorhandene zunächst polieren und pflegen, bevor du an einen Neukauf denkst.
Ein Neukauf ist unausweichlich? Bevor du dich auf ein Fußbodenmaterial festlegst, solltest du dir zunächst Gedanken darüber machen, welche Anforderungen dein zukünftiger Fußboden erfüllen muss. Muss er zum Beispiel wasserabweisend oder besonders leise sein? Und welche Farbe sollte er haben? Egal welcher Bodenbelag es am Ende wird: nichts ist weniger nachhaltig, als ihn schon nach einigen Monaten erneut zu ändern.
Ein wirklich ökologischer Fußboden ist am Ende aber noch von weiteren Faktoren abhängig. Diese möchte ich dir hier noch kurz auflisten:
- Strapazierfähigkeit
- Pflege
- Lebensdauer
- Raumluftqualität
- Erneuerbarkeit
- Investitions- und Nutzungskosten
- Energieaufwand bei der Herstellung
- Entsorgung
Diese Faktoren möchte ich nun auch nutzen, um dir die versprochenen nachhaltigen Bodenbeläge vorzustellen. Nutze das Wissen schlussendlich einfach, um dir die finale Entscheidung etwas leichter zu machen.
1. Fliesen
Deutsche Markenfliesen werden in aller Regel unter strengsten Umweltschutzauflagen aus heimischen, natürlichen Rohstoffen gefertigt. Moderne Brenntechnik, kurze Transportwege und die Verarbeitung natürlicher, regionaler Rohstoffe wie Ton und Feldspat sorgen schon bei der Herstellung für einen möglichst nachhaltigen Ablauf. Da es sich um strapazierfähiges Naturmaterial handelt, kommen Fliesen ohne Schadstoffe aus und sind extrem langlebig. Zudem sind sie recycelbar, hitzeresistent und sehr pflegeleicht. Fliesen zählen daher zu den nachhaltigsten Bodenbelägen auf dem Markt.
2. Holz
Zeitlose Vollholzdielen halten meist den Anforderungen mehrerer Generationen stand und sind relativ unproblematisch zu überholen. Da der beliebte Fußboden aus Holz zur Abholzung der Wälder führt, solltest du immer einen genauen Blick auf mögliche Siegel werfen. Das internationale FSC-Siegel zeichnet dahingehend Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus. Hat der Fußboden deiner Begierde dieses Siegel, ist das schon einmal ein wichtiger Schritt.
Achte auch darauf, dass bei der Produktion des Fußbodens statt Formaldehydharzen lieber umweltfreundlichere Dispersionsleime oder pflanzliche Leime verwendet werden. Umweltfreundlicher als eine Versiegelung mit Lacken ist außerdem die Ölung des Holzes mit Hartöl.
Tipp: Auch das sehr schnell wachsende Bambusholz kann als nachhaltiger Fußboden in Frage kommen. Wenn es keine langen Transportwege aus asiatischen Ländern hinter sich hat, ist das robuste und pflegeleichte Bodenmaterial im Grunde ideal.
3. Betonboden
Da ich den Industrial Style mag und versuche, so minimalistisch wie möglich zu leben, bin ich natürlich auch von einem polierten Betonboden absolut begeistert. Nicht nur aufgrund der Optik, sondern auch aufgrund der Nachhaltigkeit. Auch wenn die Herstellung sehr energieaufwendig ist, zeichnet er sich durch seine extreme Robustheit und Langlebigkeit aus. Zudem ist er in den Sommermonaten schon kühl und im Winter angenehm warm – das spart wiederum Energiekosten für Heizung und Klimaanlage. Der nachhaltige Bodenbelag kommt außerdem ohne Schadstoffe aus.
Du magst den industriellen Stil auch gerne? Dann schau dir unbedingt meinen selbst gebauten Esstisch aus alten Eichenbohlen an!
4. Vinyl
Vinylböden haben vielleicht noch nicht den besten Ruf, weil sie früher nicht ohne Weichmacher auskamen. Doch die EU-Auflagen sind mittlerweile extrem streng und die Böden werden nicht ausschließlich aus Kunststoffen hergestellt. Auch wenn man immer etwas genauer hinsehen muss, gibt es nun viele PVC-freie Designböden, die eine extrem lange Haltbarkeit mit sich bringen. Zudem sind sie vielseitig in ihrer Optik: ob Landhausoptik, Dielenoptik oder Fliesenoptik – im Grunde ist alles möglich.
Und wie pflegt man einen Vinyl-Fußboden? Die Pflege ist am Ende absolut unkompliziert und ohne chemische Reiniger möglich. Ob ein Vinylboden nachhaltig ist oder nicht, kann sich am Ende auch über die Philosophie des jeweiligen Anbieters herauskristallisieren. Ein Vorreiter in Sachen nachhaltige Bodenmaterialien ist da auf jeden Fall das Unternehmen casando, das nicht nur bei Fußböden, sondern auch bei Zäunen, Wandverkleidungen und Baustoffen auf einen möglichst geringen, ökologischen Fußabdruck achtet.
5. Naturstein
Auch wenn Naturstein ein endliches Material ist, zählt er aufgrund seiner zeitlosen, wasserabweisenden und extrem robusten Eigenschaften grundsätzlich zu den nachhaltigsten Bodenbelägen. Wie nachhaltig, hängt am Ende von seiner Herstellung und natürlich vom Stein selbst ab. Sandstein aus der Region wäre zum Beispiel dementsprechend umweltverträglicher als ein Granitstein, der über den Seeweg nach Deutschland verschifft wurde.
6. Kork
Kork ist ein großartiges Bodenmaterial und glücklicherweise zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Wer darauf entlangläuft wird schnell spüren, dass es als Fußboden extrem weich, warm und wunderbar leise ist. Besonders umweltverträglich ist Kork als Bodenbelag aber auch deshalb, weil es recycelbar ist. Zur besseren Wohngesundheit trägt bei, dass der Korkfußboden im Vergleich zu den Teppichböden antiallergisch ist.
7. Linoleum
Früher habe ich immer gedacht, dass Böden aus strapazierfähigem Linoleum aus künstlichen Bestandteilen hergestellt werden. Doch heute weiß ich, dass Linoleum ausschließlich aus Naturprodukten wie Jute, Harzen, Kreide und Leinölen besteht. Letztere verliehen dem Bodenbelag sogar seinen Namen. Es dient aber auch deshalb als nachhaltiger Fußboden, weil es oft viele Generationen überlebt und extrem einfach zu reinigen ist. Linoleum zählt außerdem zu den gesunden Bodenbelägen, die sehr hygienisch und ideal für Allergiker sind.
8. Textilien
Teppichböden können vor allem dann nachhaltig sein, wenn sie aus nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen hergestellt werden. Das ist zum Beispiel bei Teppichen aus Sisal, Jute, Kokosfasern oder Hanf der Fall. Die Nachhaltigkeit von Fußböden aus Textilien kann aber unter der im Vergleich zu Holz oder Fliesen eher kurzen Lebensdauer und aufgrund des hohen Pflegeaufwandes leiden.
Achte beim Neukauf unbedingt auf das GUT-Siegel (Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden e. V.), das wesentlich zu ökologischen Verbesserungen bei der Herstellung von Teppichen und zu ihrer besseren Gesundheitsverträglichkeit beiträgt.
Natürlicher, Nachhaltiger Fußboden – Für Gesundheit und Umwelt!
Nun hast du einige umweltfreundliche Bodenmaterialien kennengelernt, die für dein Bau- oder Umbauvorhaben in Frage kommen. Denke aber auch daran, dass die Nachhaltigkeit nicht ausschließlich vom Material selbst, sondern auch von deinem Umgang damit abhängt. Bei stark beanspruchten Flächen ist es zum Beispiel sinnvoll, die „Laufwege“ mit Teppichläufern zu belegen. Empfehlenswert ist auch das Anbringen von Gleitunterlagen unter schweren Möbeln. Auf diese Weise schützt du den Fußboden und profitierst so von einer deutlich längeren Nutzungsdauer.
Hast du Fragen zu diesem Beitrag über ökologische Bodenbeläge und Fußböden? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Ein ökologischer, langlebiger Fußboden ist ein wichtiger Schritt in ein nachhaltigeres Leben. Erfahre im Beitrag über die Reduzierung deines ökologischen Fußabdrucks, was du noch alles tun kannst!