Du willst dir Tomaten selbst anbauen? Cool! Nichts ist besser als der Geschmack von sonnengereiften und frisch zu Hause geernteten Tomaten. Ob im Gartenbeet oder in Töpfen am Balkon: Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsesorten unter Hobbygärtnern. Die Powerfrucht schmeckt nämlich nicht nur lecker, sondern lässt sich ganz leicht selbst anbauen.
Hier möchte ich dir 10 wertvolle Tipps und Tricks mit an die Hand geben, damit du Tomaten erfolgreich selbst anbauen kannst. Viel Spaß!
10 Tipps für die erfolgreiche Tomatenzucht
Eigentlich kann jeder von uns ein Gärtner sein – man braucht dafür nur etwas Zeit und Geduld. Noch wichtiger ist, dass man die Bedürfnisse der Pflanzen kennt. Das gilt natürlich auch für die eigene Tomatenzucht.
Mit den folgenden Tipps und Tricks legst du den Grundstein für eine richtig erfolgreiche Tomatenernte. Du wirst sehen: Schon bald kannst du die leckeren Früchte – ohne den wöchentlichen Trip zum Supermarkt – in vollen Zügen genießen!
1. Beste Tomatensorten aussuchen
Es gibt wohl kaum ein anderes Gemüse, das so vielfältig wie die Tomate ist. Ob Stab-, Salat-, Cocktail- oder doch lieber Cherrytomaten: Das Angebot ist groß und die Entscheidung für eine bestimmte Sorte nicht gerade einfach. Bei der Sortenauswahl zählt der Geschmack – hier kommen deine persönlichen Vorlieben ins Spiel. Vergiss‘ aber nicht, an den Verwendungszweck zu denken:
- Cherrytomaten schmecken lecker als Snack für zwischendurch.
- Cocktailtomaten machen sich gut im Salat oder als Brotbelag.
- Fleischtomaten passen sehr gut zu anderen Gemüsesorten.
- Romatomaten sind ideal für Suppen und Saucen.
Wenn du dir Tomaten selber anbauen willst, solltest du neben dem Geschmack auch die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen berücksichtigen. Vor allem im Freiland braucht es Sorten, die resistent gegenüber Fäulnis sind. Diese Pilzkrankheit kann zwar nicht vollständig vermieden werden, aber das Risiko ist für robuste Sorten (z. B. alte Tomatensorten) geringer.
2. Geeigneten Standort auswählen
Tomaten brauchen ein warmes und sonniges Plätzchen, das vor Regen und Wind geschützt ist. Außerdem ist ein durchlässiger, humusreicher und nährstoffreicher Boden für ein optimales Pflanzenwachstum wichtig.
Zum Vorziehen empfiehlt sich ein warmes und helles Fensterbrett – Tomatenkeimlinge benötigen nämlich besonders viel Licht und Wärme. Das betrifft nicht nur die Keimphase, sondern auch das spätere Wachstum. Die Temperatur sollte bei mindestens 20°C liegen, damit die Aussaat auch wirklich gelingt. Wenn alles passt, hast du eine solide Grundlage geschaffen, um dir leckere Tomaten selber anbauen zu können.
3. Tomaten richtig aussäen
Natürlich kannst du bereits ausgewachsene Tomatenpflanzen kaufen. Aber es macht fast noch mehr Spaß, das Pflanzenwachstum ab Stunde null mitzuerleben. Verwende dazu keimfähige Tomatensamen, die du zuerst in warmes Wasser, Kamillentee oder Knoblauchsud einweichst. Danach befüllst du Pflanzgefäße mit Anzuchterde und verteilst die Samen in einem Abstand von etwa 3 Zentimetern. Drücke die Erde etwas an und benetze sie ganz leicht.
4. Richtige Pflanzgefäße verwenden
Wir sind nicht alle mit einem eigenen Garten gesegnet. Aber kein Problem, die Tomatenzucht funktioniert genauso in Töpfen! Beachte jedoch, dass das Pflanzgefäß weder zu groß noch zu klein sein sollte. Bei einem zu großen Fassungsvermögen kann es aufgrund der hohen Mengen an Erde zu Wurzelfäulnis kommen. Bei zu kleinen Töpfen hingegen ist es schwieriger, die Feuchtigkeit zu kontrollieren.
Am besten du verwendest einen Topf, der 15-20 Liter fasst. So fühlen sich die Pflanzenwurzeln besonders wohl! Außerdem sollte das Pflanzgefäß einen Wasserabzug besitzen. Dieser ist wichtig, damit sich keine Staunässe bildet – deine Tomatenpflanzen sind Nichtschwimmer und wollen es auch nicht lernen!
Tipp: Schau dir unbedingt auch meinen Beitrag über den vogelfreundlichen Garten an! Dort erfährst du, wie du dein deinen Garten in ein echtes Vogel-Paradies verwandelst.
5. Tomaten pikieren
Tomatenpflanzen brauchen viel Platz, um gut wachsen zu können. Sobald sich die ersten Blätter zeigen – in der Regel nach 2-3 Wochen – ist der große Moment gekommen: Zeit für das Pikieren! Du musst also die einzelnen Pflänzchen auseinandersetzen, wenn du sie zu dicht nebeneinander eingepflanzt hast. Dafür solltest du dir etwas Zeit nehmen und viel Geduld aufbringen.
Zum Pikieren hebst du die Jungpflanzen vorsichtig aus der Erde – achte unbedingt darauf, dass die kleinen Wurzeln dabei nicht verletzt werden. Wie das geht? Verwende am besten einen speziellen Pikierstab oder den Schaft eines Löffels. Setze die Tomatenpflanzen danach in neue Töpfe, gefüllt mit nährstoffreicher Erde.
6. Richtig gießen
Tomaten wollen gegossen werden! Aber das Motto „je mehr, desto besser“ solltest du gleich aus deinen Gedanken streichen. Bei zu viel Wasser steigt nämlich die Gefahr für Pilzinfektionen – vor allem wenn die Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Gieße deshalb niemals von oben herab über die ganze Pflanze, wenn du erfolgreich Tomaten selber anbauen willst.
Du versorgst deine Tomatenpflanzen richtig, wenn du sie nur direkt am Boden gießt. An heißen Tagen solltest du sie mehrmals täglich wässern. Warte niemals, bis der Boden vollständig ausgetrocknet ist – denn Tomaten sind auch keine Fans von Trockenheit.
7. Düngen nicht vergessen
Tomaten sind sogenannte Starkzehrer d.h. stets hungrige Gewächse, die dem Boden jede Menge Nährstoffe entziehen. Deshalb solltest du deine Tomatenpflanzen regelmäßig düngen, damit sie bestens versorgt sind und du möglichst viele Tomaten ernten kannst. Es eignet sich kaliumhaltiger Biodünger oder auch Kompost.
Tipp: Du willst wissen, wie das Kompostieren funktioniert? Dann schau unbedingt in meinen Artikel über das richtige Kompostieren hinein!
8. Ausgeizen muss sein
Um die Fruchtbildung zu fördern, solltest du die jungen Seitentriebe der Tomatenpflanzen regelmäßig entfernen (ausgeizen). So kann die Pflanze ihre ganze Kraft auf den Haupttrieb verwenden, an dem die Tomaten hängen. Falls du auf das Ausgeizen verzichtest, bildet die Tomatenpflanze zu viele Früchte aus – diese bleiben zu klein und reifen nicht.
9. Kletterhilfe verwenden
Damit der Haupttrieb unter der Last der Früchte nicht abknickt, solltest du ihn mit einer Kletterhilfe bzw. Rankhilfe unterstützen. Dafür sind beispielsweise Spiralstäbe aus Edelstahl oder Aluminium geeignet. Genauso kannst du Schnüre verwenden, die du locker um die Pflanze wickelst und z. B. an einer Regenrinne befestigst. Definitiv ein ziemlich entscheidender Tipp für den erfolgreichen Anbau von Tomaten.
10. Tomaten vor Regen schützen
Tomaten sind Sonnenkinder – sie mögen also keinen Regen. Deshalb solltest du sie gut davor schützen. Neben einem Gewächshaus lohnt sich im Freiland auch ein Tomatenhaus. Ansonsten kannst du Tomatenhauben für einzelne Pflanzen verwenden. Unter einer speziellen Folie wird das Gewächshausklima simuliert. An sonnigen Tagen kannst du die Haube hingegen wieder hochkrempeln.
Tipp: Wenn du Lust hast, dann schau auch gerne in meinen ausführlichen Beitrag über nachhaltiges Gärtnern rein.
Tomatenzucht leicht gemacht!
Ich bin mir sicher, du hast jetzt jede Menge Tipps an der Hand, mit denen du Tomaten erfolgreich selbst anbauen kannst. Versuche einfach immer auf die Bedürfnisse deiner Tomatenpflanzen einzugehen. Du wirst sehen: Deine Bemühungen werden mit leckeren Früchten belohnt!
Hast du noch Fragen zur Tomatenzucht? Oder fallen dir noch weitere Tipps und Tricks ein? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Schau‘ dich gern noch ein bisschen im Blog für Ernährung um. Erfahre dort zum Beispiel mehr über die umweltfreundliche Küche. Als Tomatenzüchter bist du jedenfalls schon auf einem sehr guten Weg!