Nachhaltig umziehen – 10 Tipps für den umweltfreundlichen Umzug

Wie kann man eigentlich möglichst nachhaltig umziehen? Wenn du vor einem Umzug in ein neues zu Hause stehst und dir gerade diese Frage stellst, bist du hier genau richtig!

Ein Umzug bereitet oft große Vorfreude, aber auf der anderen Seite auch jede Menge Stress. Zum einen, weil er anstrengend ist und zum anderen, weil er durch Transportfahrten, auf dem Müll landende Gegenstände und die anschließende Renovierung auch ziemlich umweltbelastend sein kann.

In diesem Artikel gebe ich dir deshalb jetzt wertvolle Tipps für einen möglichst umweltfreundlichen Umzug an die Hand. Auf geht's!

10 Tipps für den nachhaltigen Umzug

Wie immer gilt: Niemand muss in Perfektion nachhaltig leben und auch nicht dementsprechend umziehen! Es ist schon großartig, dass du dich überhaupt darüber informierst, wie man der Umwelt möglichst wenig zur Last fällt, wenn man in eine andere Region oder einfach nur eine andere Wohnung am gleichen Ort umzieht.

Glücklicherweise gibt es jede Menge simple Möglichkeiten dafür. Hier stelle ich sie dir jetzt genauer vor.

1. Nutze den Umzug, um Überflüssiges auszumisten

Ein Umzug ist die ideale Chance, um deinen Besitz auf wirklich wichtige Dinge zu beschränken. So musst du nämlich nicht unendlich viele Dinge transportieren.

Außerdem macht ein minimalistischer Lebensstil und die gewonnene Übersicht einfach glücklich. Logisch! Schließlich kennt jeder den vollgepackten Keller oder diese Schubladen, in der unnützer Krempel landet, den man irgendwann man gekauft oder geschenkt bekommen hat.

Verkaufe oder verschenke also alles, was du nicht mehr brauchst. Irgendwer kann diese Dinge aber immer noch gebrauchen. Und wenn es am Ende der Wertstoffhof ist, der die dafür verbrauchten Ressourcen wiederverwertet.

Buch-Tipp: Für weitere Ideen und Tipps und mehr Minimalismus in deinem Leben kann ich dir wärmstens das Buch „Das Minimalismus-Projekt“ von Christof Hermann empfehlen. Wenn du magst, bekommst du es hier*.

2. Nutze Umzugskartons und Textilien statt Plastiktüten und packe logisch

Umzugskartons findet man oft noch in der blauen Gemeinschaftstonne, weil andere sie dort entsorgt haben. Dabei lassen sie sich noch ewig wiederverwenden – und den ein oder anderen Taler bekommt man dafür ja auch noch.

Für einen umweltfreundlichen Umzug kannst du sie dir aber auch für kleines Geld über Kleinanzeigen besorgen. Wir haben uns zudem auch einfach solche transparenten Aufbewahrungsboxen* besorgt, die bis heute als Lagerbehälter auf dem Dachboden dienen.

Ratsam ist außerdem, ganz grundsätzlich unnötige Materialverschwendung zu vermeiden und unter anderem sparsam mit dem Papier-Klebeband umzugehen. Gerade die klassischen Umzugskartons sind so gebaut, dass sie auch ohne Klebeband verschließbar sind.

Tipp: Besonders schwere Umzugskartons solltest du natürlich von unten greifen, damit sie nicht unter der Last zusammenbrechen und damit nichts wertvolles zu Bruch geht!

3. Miete dir einen elektronischer Umzugswagen

Wenn kein Weg an einem Umzugswagen vorbei führt, dann sollte er wenigstens klimafreundlich sein. Viele Anbieter nutzen bereits elektrische Fahrzeuge. Und falls er dir ausreichend Platz bietet, kannst du dir für deinen Umzug ja auch Carsharing nutzen.

Wenn dein neues Zuhause nicht allzu weit entfernt ist, dann bietet sich unter Umständen auch der umweltfreundliche Umzug mit dem Lastenrad an. Da fährst du vielleicht ein paar Mal mehr, aber bist dafür noch nachhaltiger unterwegs.

Tipp: Unter nachhaltig Autofahren findest du übrigens noch einen separaten Artikel mit vielen einfach umzusetzenden Tipps für möglichst umweltfreundliche Autofahrten.

4. Verschenke, spende oder verkaufe nicht mehr benötigte Dinge

Was nicht mehr in dein Gefährt passt oder dir keinen Mehrwert mehr schenkt, wird aussortiert.

Viele Dinge kannst du dann zum Beispiel auf Portalen wie Kleinanzeigen (siehe Zero Waste Apps), in lokalen Facebook-Gruppen oder auf dem Flohmarkt verkaufen und deine Umzugskasse etwas auffüllen.

Vielleicht können aber auch deine „Nachmieter:innen“ noch einiges gebrauchen. Zum Beispiel sperrige Schränke, Gardinenstangen oder einen Fernseher. Und möglicherweise nimmt auch eine Tafel in deiner Nähe noch aussortierte aber intakte Kleidungsstücke von dir an. Ruf da einfach mal durch.

Tipp: Mehr über einen umweltfreundlichen Umgang mit Mode findest du in den Artikeln über die Slow Fashion Bewegung und möglichst langlebige Mode.

5. Nutze Stofftücher als Bruchschutz

Manchmal sind die Tipps für nachhaltiges Umziehen so unglaublich simpel, ich weiß. Aber erfahrungsgemäß fällt halt gerne mal etwas herunter oder geht bei einem Stoß am Treppengeländer zu Bruch.

Damit das nicht passiert, solltest du die Allzweckwaffe des plastikfreien Lebens einsetzen: Wiederverwendbare Stofftücher! Wickle Gläser, Tassen, Teller darin ein oder schütze die Kanten wertvoller Möbelstücke oder Bilder damit.

6. Unnötige Fahrten vermeiden

Bei Umzügen spielt vor allem der CO2-Ausstoß eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit. Sowohl die Anfahrten von Freunden und Familie, die zum Helfen anreisen, als auch die Transportfahrten selbst, solltest du deshalb so gut es geht vermeiden.

Versuche nach Möglichkeit den gesamten Umzug durch eine gute Planung und Absprache „in einem Rutsch“ über die Bühne zu bringen!

Weiterführende Informationen über die dahinterstehenden Umweltprobleme bekommst du unter anderem auch in den Artikeln über globale Erwärmung und Luftverschmutzung.

7. Kaufe gebraucht statt neu

Wer nachhaltig umziehen will, sollte nach der Aussortierung von überflüssigen Dingen aber nicht gleich hunderte Dinge neu kaufen. So wie du Gebrauchtes verkauft hast, kannst du natürlich auch Gebrauchtes kaufen.

So kannst du durch Nachhaltigkeit Geld sparen! Schaue zum Beispiel wieder auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen nach coolen, alten Möbeln, die vielleicht einfach nur mal wieder einen Feinschliff benötigen oder mache dir deinen neuen Esstisch aus alten Eichenbohlen gleich selbst.

Tipp: Wenn du dir neue Dinge kaufst, dann achte bewusst darauf, dass sie möglichst langlebig sind und mit umweltfreundlichen Siegeln ausgezeichnet sind. Eine gute Anlaufstelle sind immer diese nachhaltigen Online-Shops.

8. Wenn nötig: plane eine Fahrt zum Wertstoffhof ein

Besonders im Keller sammeln sich oft Dinge an, die man nicht einfach im Hausmüll entsorgen kann. Zum Beispiel ein alter Toaster, unzählige leere Batterien oder ein schon längst nicht mehr funktionsfähiger Drucker.

Sorge deshalb grundsätzlich, aber ganz besonders bei einem nachhaltigen Umzug dafür, dass du entstandenen Müll richtig trennst. Eine Fahrt zum nächsten Wertstoffhof lässt sich da meistens nicht vermeiden. Im besten Fall kannst du diese gleich mit dem elektrischen Umzugswagen erledigen.

9. Nachhaltig Renovieren im neuen Heim

Wenn du die Wände deines neues zu Hauses streichst, dann nutze ganz bewusst natürliche Farbe, die nicht gesundheitsschädlich ist. Achte dafür auch Begriffe wie „lösemittelfrei“ oder „bio“ und „öko“ auf den Verpackungen von Farben und Lasuren.

Bei neuen Tapeten solltest du aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen Wert darauf legen, dass sie PVC-frei und nach Möglichkeit auch aus recyceltem Altpapier sind. Das schont natürliche Ressourcen.

Des Weiteren kannst du die Gelegenheit nutzen, um deinen Haushalt zukünftig auf Ökostrom umzustellen*. Das dauert nur wenige Minuten und spart dir in vielen Fällen sogar Geld!

Und falls du dir ein Eigenheim gekauft hast, dann lohnt sich vor allem auch die Investition in eine ökologische Wärmedämmung.

Hinweis: Auch Farben und Lacke müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Achte dafür einfach auf die Hinweise auf den Verpackungen. Oft kannst du die leeren Eimer oder Dosen wieder beim Baumarkt abgeben. Jede Stadt hat aber auch entsprechende Sammelstellen für Schadstoffe.

10. Nutze den Umzug für nachhaltige Veränderungen

Ein Umzug ist die Chance, um überflüssige Gegenstände auszumisten und deinem neuen Zuhause einen frischen Anstrich zu verpassen. Diese beiden Dinge lassen sich aber auch sehr gut auf dein eigenes Leben übertragen.

In neuer Umgebung lässt es sich zum Beispiel viel besser mit dem Rauchen aufhören! Für die eigene Gesundheit, aber auch im Kampf gegen die unzähligen Zigarettenstummel in der Umwelt.

Hier sind noch ein paar weitere Beispiele für Veränderungen, die deinen Umzug schlussendlich noch nachhaltiger machen:

• Garten nachhaltig gestalten (z.B. vogelfreundlich oder bienenfreundlich)
• Vegan leben (oder mit dem Zwischenschritt als Vegetarier)
• Zero Waste Lebensstil nachgehen (z.B. indem du dein neues Zuhause bewusst auf Müllvermeidung ausrichtest)

Tipp: Du fragst dich, warum vegan die Welt besser macht? Dann schau mal in den verlinkten Artikel. Dort lernst du unfassbar gute Gründe dafür kennen. 🙂

Nachhaltig Umziehen leicht gemacht!

Wie du siehst, ist das alles nicht so kompliziert! Ganz im Gegenteil: Du kannst deinen umweltfreundlichen Umzug sogar nutzen, um deinen Lebensstil zu optimieren und etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Ich hoffe, dass dir dieser Artikel bei deinem nächsten Umzug hilft. Empfehle ihn auch gerne an diejenigen weiter, die ebenfalls vor einem Umzug stehen.

„Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.“

Konfuzius, chinesischer Philosoph (vmtl. von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr.)

Hast du Fragen oder weitere Tipps zum nachhaltigen Umziehen? Dann schreibe mir einfach wie immer gern einen Kommentar.

Bleib nachhaltig,

PS: Im Umweltschutz Blog findest du unzählige weitere Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag. Erfahre zum Beispiel auch, wie du möglichst nachhaltig online shoppen kannst!