Du willst möglichst plastikfrei campen und deinen Campingurlaub ohne Müll meistern? Dann bist du hier genau richtig! Zelt und Schlafsack raussuchen, Rucksack packen und auf die Auszeit im Grünen freuen. Dann das Lagerfeuer anzünden und die Ruhe der (fast) unberührten Natur genießen. Camping ist großartig – und grundsätzlich auch eine schöne Art und Weise, nachhaltig Urlaub zu machen.
Trotzdem fällt es uns gerade bei dieser Urlaubsart schwer, uns so richtig umweltfreundlich zu verhalten. Einweggeschirr, Plastikverpackungen beim Essen und Trinken sowie viele Plastiktuben in der Kulturtasche verursachen viel Müll, der oft als Plastikmüll in der Umwelt endet.
Mit den folgenden 12 Tipps für Zero Waste Camping zeige ich dir, wie du es auch beim Campen schaffst, überflüssigen Müll zu vermeiden.
Wegwerfgesellschaft
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Tipp: Wenn eine müllvermeidende Einstellung eher Neuland für dich ist, kannst du auch gerne vorerst noch einen Blick in die Grundregeln des Zero Waste Lebensstils werfen.
Vorteile: Warum möglichst ohne Müll campen?
Camping heißt für mich, draußen in der Natur zu sein, die frische Luft in vollen Zügen zu genießen und sich von der Hektik des Alltags zu lösen. Indem du deinen Müll minimierst und einfach bewusster campst, respektierst du auch deine natürliche Umgebung und profitierst auch noch von einigen weiteren Vorteilen.
Hier habe ich dir als kleine Extra-Motivation mal meine persönlichen Gründe fürs Zero Waste Camping übersichtlich zusammengestellt:
- Umweltverschmutzung reduzieren: Indem du deine Zeit auf dem Campingplatz möglichst müllfrei verbringst, wirkst du automatisch auch dem Plastikmüll in der Umwelt entgegen, der dort ewig verweilt. Auf diese Weise schützt du dann auch unzählige Wildtiere.
- Ressourcen schonen: Da du Einwegprodukten den Rücken kehrst, auf Mehrweg-Alternativen umsteigst und so Camping-Müll vermeidest, schonst du die natürlichen Ressourcen der Erde.
- Bares Geld sparen: Wiederverwendbare Produkte sind mittel- und langfristig natürlich wesentlich günstiger, da du sie mehrfach nutzen kannst. So sparst du auf nachhaltige Weise Geld.
- Vorbild für andere Camper:innen sein: Deine nachhaltiges Handeln und deine Wertschätzung für die Natur inspirieren auch andere und fördert das Interesse am müllfreien Camping.
Die besten Tipps für Zero Waste Camping
Neben ein paar Karmapunkten kann man beim bewusst plastikfreien Campen auch jede Menge neue Erfahrung für einen umweltfreundlichen Lebensstil sammeln. Hier findest du jetzt, wie versprochen, die besten Tipps und Ratschläge dafür. Auf geht's!
1. Nimm eine eigene Trinkflasche mit
Wer viel draußen ist, sollte auch darauf achten, genug zu trinken. Um Einwegplastikflaschen zu meiden, lohnt es sich immer, eine eigene Edelstahl Trinkflasche (oder eine Glasflasche) dabei zu haben. Diese kannst du an Campingplätzen, in Restaurants oder auch an öffentlichen Wasserspendern auffüllen. Für längere Reisen (und wenn du genug Platz hast) lohnt sich ein Wassertank.
Aus Erfahrungen weiß ich, dass man beim Campen manchmal um die Plastikflaschen aus dem Supermarkt trotzdem nicht herumkommt. Wenn dem so ist, achte darauf, dass lieber einen großen Kanister, statt viele einzelne Flaschen kaufst und diesen dann korrekt entsorgst.
Solltest du wirklich komplett abgeschottet die Ruhe der Natur genießen wollen, kann ein Wasserfilter oder ein sogenannter Lifestraw praktisch sein. Mit diesen kannst du das Wasser aus Seen oder Flüssen von Keimen, Chlor und organischen Schadstoffe befreien und es somit trinkbar machen.
2. Nutze Kaffeebecher und Thermosflaschen für warme Getränke
Auch ein paar wärmende Getränke dürfen bei einem Outdoortrip nicht fehlen. Um deinen Kaffee oder Tee länger warm zu halten, empfehle ich dir Thermosflaschen (die wiederum auch kaltes Wasser kühl halten). Mit einem Mehrwegbecher kannst du dir unterwegs auch mal einen Kaffee holen, ohne schlechtes Gewissen wegen der vielen Einwegbecher. Auch das gehört zum plastikfreien Campen.
3. Verstaue Essen in Mehrweg-Dosen
Besonders für Wanderungen ist eine Edelstahl-Brotdose super geeignet, um ein bisschen Proviant mitzunehmen. Noch platzsparender sind beschichtete Brotbeutel oder Wachstücher, in die du z.B. deine Brote einwickeln kannst. In Mehrwegdosen kannst du auch nach dem abendlichen Kochen ein paar Reste aufbewahren und damit Lebensmittelabfälle verringern.
Tipp: Mehr Tipps dazu findest du im Artikel über die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung.
4. Bring eigenes Geschirr und Besteck mit
Mit dem eigenen Geschirr und Besteck sparst du dir unnötige Einwegprodukte. Hier ist besonders leichtes Geschirr (z.B. aus Bambus) und multifunktionales Reisebesteck (z.B. Messer, Gabel und Löffel in Einem) sehr praktisch. Aber natürlich musst du dich nicht erst mit jedem möglichen Outdoorgadets ausstatten, sondern kannst auch dein Besteckset von zu Hause mitnehmen.
5. Nutze Stofftücher
Eine Stoffserviette zum Essen, ein Geschirrhandtuch zum Abtrocknen oder zum schnellen Aufwischen, ein Stofftaschentuch zum Naseputzen – wie du siehst gibt es ganz viele Möglichkeiten die Einwegküchenrolle oder die Taschentuchpackung gegen wiederverwendbare Stoffalternativen auszutauschen.
Stofftücher sind die absolute Allzweckwaffe der Müllvermeidung – nicht nur beim Zero Waste Camping.
6. Nimm Grundproviant unverpackt mit
Je nachdem wo du dein Campinglager aufschlägst, kann es mit dem plastikfreien Einkaufen etwas schwierig werden. In der Nähe von Campingplätzen gibt es zwar oft kleinere Supermärkte, aber auch aus der Stadt kennt man ja das teilweise sehr beschränkte unverpackte Sortiment.
Um einen „plastikreichen Notkauf“ zu vermeiden, kannst du etwas Grundproviant von zu Hause mitbringen – zum Beispiel Brot, Aufstriche im Glas, Gemüse und Obst, Nudeln, Reis und Saucen in Gläsern.
7. Nimm einen Rucksack oder Stoffbeutel zum Einkaufen mit
Wenn du etwas länger unterwegs bist, kannst du natürlich nicht all deinen Proviant mitnehmen. Um dann auch vor Ort beim Gang in den nächsten Supermarkt Plastik einzusparen, kannst du einfach ein paar Stoffbeutel oder Obst- und Gemüsenetze von zu Hause mitnehmen und damit zumindest frische Lebensmittel plastikfrei kaufen.
8. Spüle mit wiederverwendbaren Utensilien
Auch für das Abwaschen deines Geschirrs lohnt es sich, nachhaltige Alternativen mitzubringen. Ein wiederverwendbarer Spüllappen aus Baumwolle oder eine Holzspülbürste ersetzen nicht nur im eigenen Haushalt die Einwegvarianten, sondern helfen auch unterwegs beim Müllsparen.
9. Fülle Spülmittel und Waschpulver im Vorfeld ab
Um nicht beim nächsten Supermarkt auf kleine Reisetuben an Waschpulver und Reinigungsfläschchen zurückgreifen zu müssen, fülle dir zu Hause von deinen Vorräten jeweils ein bisschen in kleine Gläser oder Dosen ab.
Du kannst aber auch einfach innerhalb weniger Minuten ein Spülmittel aus Efeu selber machen. Auch Waschpulver ist in Eigenproduktion möglich. Das macht das plastikfreie Campen noch lehrreicher.
10. Nutze festes Shampoo und ein Seifenstück
Auch bei deinen Kosmetikprodukten kannst du eine Menge an Plastikmüll einsparen, wenn du dich für feste Seife und Shampoobars oder Haarseife entschiedest. Diese findest du in Unverpacktläden und mittlerweile auch in jeder Drogerie in einer Pappverpackung. Das Tolle an festen Seifen und Shampoos ist nicht nur das eingesparten Plastik, sondern auch, dass sie besonders kompakt sind, in jede Tasche passen und länger halten als die flüssigen Variante. Für mich ein absolutes Muss beim Zero Waste Camping.
11. Putze deine Zähne mit einer Bambuszahnbürste und Zahnputztabletten
Benutze eine Bambuszahnbürste und nimm in einem kleinen Döschen Zahnpulver oder Zahnputztabletten mit. Zahnputztabletten sind besonders praktisch, weil sie nicht nur klein und schnell verstaut sind, sondern auch exakt für deinen Trip portioniert werden können. Plastikmüll kannst du auch einsparen, wenn du eine Zahnpasta im Glas verwendest.
12. Pack dir festes Deo ein
Sprühdeo oder Deocreme kannst du bereits plastikfrei in Glasflaschen und -tiegeln in der Drogerie, oder abgefüllt in Unverpacktläden kaufen. Hier bei CareElite findest du auch eine einfache Anleitung dazu, wie du dein natürliches Deo aus Hausmitteln selber machen kannst. Besonders praktisch ist hierbei auch, dass du nur die Menge herstellen kannst, die du für deinen Camping-Ausflug brauchst und so unnötigen Ballast vermeidest.
Wichtig: Wenn du in der direkten Natur, ohne sanitären Anlagen in der Nähe, bist, achte darauf, dass deine Kosmetika nur natürliche, biologisch abbaubare Inhaltsstoffe enthalten, um keine Chemikalien in der Natur zu hinterlassen. Das betrifft alle Produkte, die du zum Spülen, Waschen und zur Körperreinigung verwendst. Mikroplastik in Kosmetika entlarvst du beispielsweise mit der Smartphone App Codecheck.
Mülltrennung und –entsorgung beim Campen
Natürlich ist es toll, wenn du es schaffst, deinen Campingtrip komplett „Zero Waste“ überstehst, aber wie immer: stress‘ dich nicht zu sehr und versuche dein Bestes. Wenn doch etwas Müll anfällt, achte auf jeden Fall auf die korrekte Mülltrennung und Entsorgung. Am besten sammelst du ihn und entsorgst ihn bei der nächsten Gelegenheit an einem Rast- oder Campingplatz.
Leider sind noch nicht überall Mülltrennungscontainer zu finden. Wenn du den Platz hast, nimm deinen Müll mit nach Hause und trenne ihn dort fachgerecht. Hilfreich sind in jedem Fall 2 mitgebrachte Tüten, um zumindest direkt vor Ort Plastik und Restmüll zu trennen.
Plastikfrei campen ohne Müll – ist das möglich?
Plastikfrei Campen ohne große Müllberge zu hinterlassen kann auf jeden Fall funktionieren. Wie du gelesen hast, kannst du mit ein bisschen Vorbereitung und ein paar mehr Produkten, die du von Zuhause mitnimmst, eine Menge Plastik einsparen. Durch Zero Waste Camping schonst du Ressourcen, tust etwas Gutes für die wundervolle Natur und kannst mit einem guten Gewissen deinen Trip in Ruhe genießen.
„Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nichts außer Fußspuren.“
Chief Seattle (mehr unter Reisezitate)
Du hast selbst schon einen plastikfreien Camping Urlaub gemacht und noch weitere Tipps zur Müllvermeidung beim Campen? Teile gerne deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren.
Bleib nachhaltig,
PS: Ich habe dir auch noch einen Artikel über das Zero Waste Wandern geschrieben. Wenn dich regelmäßig die Abenteuerlust packt, dann schau als Nächstes auch da unbedingt mal rein.