Hast du auch schon einmal den Spruch „100 Prozent vegan geht doch gar nicht“ gehört? Selbst, wenn dieses Argument aus deinem eigenen Mund kam, ist das kein Weltuntergang. Ich habe das früher auch immer gesagt, dass ein absoluter Veganismus unmöglich sei. Und es stimmt sogar! Doch heute weiß, dass es darauf nicht ankommt.
Hier möchte ich dir genau erklären, warum diese absolute Perfektion nicht notwendig ist. Und warum man selbstverständlich kein Heuchler ist, nur weil man etwas nicht zu 100 Prozent umsetzt. Auf geht's!
„100 Prozent vegan geht doch gar nicht“ – ist das Argument logisch?
Mit diesem Argument nutzen Fleischesser gerne den Fakt, dass es schlichtweg nicht möglich ist, IMMER im Sinne des Veganismus zu handeln. Zum Beispiel, wenn man aus Versehen eine Ameise zertrampelt. Oder Wasser aus Klärwerken trinkt, in denen Fische benutzen werden, um die Wasserqualität zu bestimmen. Das stimmt natürlich! Doch kann man damit rechtfertigen, überhaupt nicht damit anzufangen, weniger Tiere für den eigenen Lebensstil auszubeuten und sich mit der pflanzlichen Ernährung zu beschäftigen?
Warum muss man immer alles zu 100 Prozent perfekt machen? Vegan zu leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Ein Marathon, bei dem du dich Schritt für Schritt weiterentwickelst, weil du jeden Tag neue Erfahrungen mit der pflanzlichen Ernährung und den motivierenden Gründen für den veganen Lebensstil sammelst. Du kannst in deinem eigenen Tempo dazulernen und musst nicht über Nacht zum Veganer werden, der alles perfekt umsetzt. Ich selbst mache auch nicht alles perfekt. Doch wenn ich jetzt Mal ein paar Monate oder Jahre zurückdenke, stelle ich fest, wie viel ich im Laufe der Zeit dazugelernt habe.
Vegan zu leben, funktioniert am besten Schritt für Schritt
Anstatt das Argument „100 Prozent vegan geht nicht“ als Ausrede zu nutzen, es gar nicht erst mit pflanzlicher Ernährung zu versuchen, solltest du einfach ganz in Ruhe damit anfangen, deine Ernährungsgewohnheiten zu anzupassen. Beginne zum Beispiel damit, ein paar Tage in der Woche kein Fleisch zu essen – und reduziere deinen Fleischkonsum weitere im Laufe der Zeit. Wenn du dich langsam daran gewöhnt hast, ersetzt du nach und nach andere tierische Erzeugnisse durch tierleidsfreie, pflanzliche Alternativen. Zum Beispiel Kuhmilch durch Soja- oder Hafermilch. Oder Rührei durch Tofu mit Kurkuma und Schwefelsalz. Koche dir nach und nach bewusst mehr Gerichte, die weniger oder gar keine tierischen Produkte mehr enthalten – und schaue dir ruhig Mal Dokumentationen wie „Cowspiracy“ oder „Dominion“ an, die dir die Abläufe in der Massentierhaltung verdeutlichen und dadurch zusätzliche Motivation für die vegane Ernährung auslösen werden.
Das sind erste Schritte, denen viele weitere folgen werden, wenn deine persönliche Einstellung auf die positiven Effekte für deine Gesundheit, unsere Umwelt, das Leben der Tiere und unsere globale Gesellschaft ausgerichtet ist.
Tipp: Im Artikel vegan leben erhältst du viele weitere Tipps!
Niemand kann „absolut“ vegan leben – doch jeder kann sich positiv verändern!
Nur weil man nicht 100 Prozent vegan leben kann, rechtfertigt das nicht, gar nicht damit anzufangen. Mache dir einfach bewusst, aus welchen Gründen man vegan leben sollte und iss zukünftig einfach Dinge, die keine Opfer erfordern. Das gibt dir ein herzensgutes Lebensgefühl! Und trägt wesentlich dazu bei, die größten Umweltprobleme unserer Zeit, wie zum Beispiel den Klimawandel, zu stoppen. Zudem tust du auch deinem Körper etwas Gutes, wenn du dich nicht mehr regelmäßig von tierischen Körperteilen ernährst. Fleisch verdreifacht beispielsweise die Gefahr für Herzerkrankungen.₁
Durch einen veganen Lebensstil trägst du wesentlich dazu bei, dass diese Lebens- und Ernährungsweise in der Zukunft ein immer wesentlicherer Bestandteil unserer Gesellschaft wird.
Hast du Fragen oder Anmerkungen zum Thema „100 Prozent vegan leben“? Dann immer her damit in den Kommentaren!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Weißt du eigentlich schon, warum Veganer keine Milch trinken? Im verlinkten Artikel erfährst du es jetzt!
Quellenangaben:
₁ National Institutes of Health: Eating red meat daily triples heart disease-related chemical (Stand: 08.01.2019), abrufbar unter https://t1p.de/avcc. [07.05.2020].